Milch – Bist du allergisch oder intolerant? Ich erkläre dir den Unterschied.

Hast du schon mal den Verdacht gehabt, du verträgst Milch nicht, weil du nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten unter Bauchschmerzen und Durchfall leidest? Aus diesem Grund hast du auf ein laktosefreies Produkt zurückgegriffen, nur um dann festzustellen, dass das auch nicht hilft, und dass das leider keine Linderung bringt. Deine Schlussfolgerung: Du musst dich geirrt haben, dann war vielleicht ein anderes Lebensmittel Auslöser für deine körperlichen Symptome.

 

Was du dabei übersiehst:  Laktosefreie Produkte helfen dir, wenn du unter einer Laktoseunverträglichkeit, also einer Intoleranz leidest. Anders sieht es aus, wenn du allergisch auf Milch reagierst.

Allergien und Intoleranzen - ähnliche Symptome aber unterschiedliche Ursachen

Milch Allergie

Eine Allergie ist eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf einen grundsätzlich eher harmlosen Fremdstoff.

 

Ein Beispiel:

Stell dir vor, ein Baby bekommt, nachdem es über Monate ausschließlich mit Muttermilch versorgt wurde, das erste Mal Kuh-Milch. Die Kuh-Milch ist also für den Baby-Körper fremd. Sein Immunsystem hat die Aufgabe, diesen fremden „Besucher“ zu prüfen. Ähnlich wie ein Türsteher entscheidet es, ob dieser Besucher eintreten darf oder nicht. Entscheidet es sich dafür, dass der Besucher harmlos ist, lässt es ihn passieren und speichert diese Info auch gleich ab, falls er noch einmal kommt. Ist es sich nicht sicher, dann lässt es den Besucher zwar rein, aber es fertigt einen Steckbrief an, mit dem Hinweis: Vorsicht, möglicherweise gefährlich!

Milch – Bist du allergisch oder intolerant? Ich erkläre dir den Unterschied.

Das Immunsystem ist sensibilisiert. Spannend wird es in diesem Fall also, wenn das Baby das nächste Mal Milch bekommt. Hängt der Steckbrief über der „Tür“ ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass der 2. Besuch Konsequenzen haben wird. Wird beim 2. Besuch dann tatsächlich der Eindringlings-Alarm ausgelöst, lässt das Immunsystem eine unproportional große Armee aufmarschieren, und man spricht von einer allergischen Reaktion. Das Baby bekommt möglicherweise Ausschlag, Bauchschmerzen o.ä. Symptome. Die Schlussfolgerung wird sein: Das Baby verträgt keine Milch.

Laktose-Intoleranz

Gehörst du zu den Menschen, deren Symptome sich deutlich verbessern, oder verschwinden, wenn sie laktosefreie Produkte essen? Dann liegt es nahe, dass du unter einer Intoleranz leidest. Im Gegensatz zu einer Allergie, bei der immer das Immunsystem beteiligt ist, und sich gegen fremde Stoffe, z.B. das Milcheiweiß zur Wehr setzt, ist bei der Intoleranz das Immunsystem nicht beteiligt. Deshalb spricht man auch von einer Pseudoallergie. Im Hinblick auf die Milch ist die Erklärung für die Unverträglichkeit eine ganze Einfache. Um die Laktose der Milch abzubauen, brauchen wir ein bestimmtes Enzym. Das körpereigene Enzym Laktase.

Bei entsprechend veranlagten Menschen nimmt mit zunehmendem Alter die Laktase-Produktion im Körper ab. Man spricht von einem natürlichen, oder auch primären Laktase Mangel. Ein sekundärer Laktase-Mangel kann eine Begleiterscheinung von Darmerkrankungen und Darmoperationen sein. Diese Art kann nach Behandlung der Erkrankung auch wieder verschwinden. Ohne Laktase gelangt die Laktose fast unverdaut in den Dickdarm. Das verursacht jede Menge Beschwerden wie z.B. Blähungen, Übelkeit und Durchfall. Die Schlussfolgerung auch hier: Der Mensch verträgt keine Milch.

Was sagt die TCM zur Milch?

In der TCM werden jedem Nahrungsmittel bestimmte Qualitäten zugeordnet. Milch gilt in der traditionellen chinesischen Medizin mit ihrer neutral-kühlen Thermik und dem süßen Geschmack als Tonikum für das Yin der Nieren, des Magens und der Lungen. Sie beruhigt das Herz und befeuchtet den Dickdarm. Du siehst, die Milch ist nicht per se schlecht.

 

Leidest du unter Schlafstörungen und Unruhe, Sodbrennen, Gastritis, trockenem Husten oder trockenen Schleimhäuten, dann passt eine moderate Menge Milch in deine Ernährung.

 

Ist deine Mitte schwach und zeigt Feuchtigkeitssymptome, dann kann Milch die Symptome verstärken.

Feuchtigkeitssymptome sind z.B. Asthma, Nasennebenhöhlenentzündungen, erhöhte Infektanfälligkeit und eben auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten. 

Fazit:

  1. Da der Körper bei einer Allergie auf das Milcheiweiß reagiert, nützt es nichts, laktosefreie Produkte zu kaufen, denn diese beinhalten weiterhin Milcheiweiß.
  2. Bei einer Unverträglichkeit helfen diese Produkte, denn was nicht drin ist, muss auch nicht abgebaut werden.
  3. Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben ihren Ursprung aus Sicht der TCM in einer schwachen, feuchten Mitte. Milch befeuchtet, egal ob mit oder ohne Laktose, und verstärkt die Symptome. 

2 Ideen, wie du den Verzehr von Milchprodukten minimieren kannst:

1. Tausche gekochte Mahlzeiten gegen Brotmahlzeiten.

Das klingt schon fast zu einfach. Aber wenn du keine Brote isst, dann brauchst du auch keinen Belag………automatisch reduzierst du so Käse und Co. Und übrigens, Brot tut deiner schwachen Mitte ebenfalls nicht gut. Das nennt man „zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen!“

2. Ersetze Sahne durch Mandelmus.

In vielen Gerichten ist ein Schuss Sahne das Tüpfelchen aufs i. Darauf musst du nicht verzichten. Ca. 1-2 TL Mandelmus, mit Wasser cremig gerührt, ersetzen Sahne und liefern ein gutes Fett. Du kannst diese Mandelsahne beim Kochen genauso verwenden, wie Kuhmilch-Sahne.

 

Schau mal in dieses Rezept, da zeige ich dir, wie das geht…….

Milch – Bist du allergisch oder intolerant? Ich erkläre dir den Unterschied.

Hast du einen bestimmten Verdacht was die Milch betriffst?

Glaubst du, dass sie ursächlich für deine Symptome ist, findest aber noch nicht den roten Faden?

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Kommentare: 2
  • #1

    Michelle (Dienstag, 13 September 2022 21:37)

    Guten Tag

    Meine Tochter (5 Jahre alt) hat seit dem sie 9 Monate alt ist (Beikoststart mit Milchbrei) ein Ekzem im Intimbereich. Erst in diesem Jahr haben wir festgestellt dass das Ekzem von der Milch kommt. Bis anhin meinten die Kinderärzte es wäre ein Pilz. Wir versuchen nun möglichst auf Milch zu verzichten, doch auswärts ist dies sehr schwierig. Seit dem wir auf Milchprodukte verzichten, scheint mir der Heisshunger auf Süsses verstärkt. Wie kann ich nach TCM meine Tochter unterstützen? Gibt es eine Heilungschance mit TCM? Meine Tochter verweigert leider sehr viele nach TCM gute Gerichte und hat hauptsächlich Lust auf Süsses.

  • #2

    Anja (Mittwoch, 14 September 2022 17:08)

    Hallo Michelle, danke für deine Nachricht. Die Muttermilch ist der erste süße Geschmack, den ein Baby kennen lernt. Es startet sozusagen "süß" in die Welt. Wenn ihr jetzt auf Milch verzichtet (und ich weiß ja nicht, ob deine Tochter allergisch oder intolerant ist, also ob ihr z.B. laktosefreie Milch verwendet), dann geht eine gewisse Grundsüße in der Ernährung verloren. Ich könnte mir vorstellen, dass sich deshalb der Heißhunger auf Süß einstellt. Und grundsätzlich zeigt der Heißhunger auf Süß auch an, dass in der Mitte, also in der Erde, etwas nicht in Ordnung ist. Vermutlich ist die Ernährung durch das Weglassen ohne Ersatz für sie nicht befriedigend. Du fragst nach Heilungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gibt dir ein Ernährungsberater keine Heilversprechen. Das darf er nicht. Allerdings, aus Sicht der TCM, ist es schon möglich die Erde wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Also die Verdauung zu unterstützen. Dazu müsste man mal schauen, was deine Tochter isst und wo man ansetzen kann. Meine erste Idee: Wie sieht es denn mit dem süßen Frühstück aus? Porridge? Milchreis? Griesbrei etc.? Als Alternative zur Milch passt immer ganz gut Mandeldrink oder Reisdrink. Die gibt es auch mit Vanille-Geschmack. Das macht es etwas süßer. Und die Frage ist auch: Isst sie genügend Eiweiß? Wenn es zu wenig ist, dann entsteht auch oft Heißhunger auf Süß. Und da Milch auch viel Eiweiß enthält, Reisdrink aber zum Beispiel nicht, kann das ebenfalls gut sein. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Herzliche Grüße, Anja