Helfende Bakterien sind ein wichtiger Teil unseres Lebens.
Wir sind sozusagen nie ohne.
Das wussten unsere Großeltern, deren Großeltern und so weiter 😉 vermutlich nicht, aber sie haben intuitiv vieles richtig gemacht, denn schließlich gibt es in jeder Kultur der Welt traditionelle Gerichte, die sich die Hilfe von Mikroben zunutze machen.
Jedenfalls, hier in Deutschland kennen wir Sauerkraut, eingelegte Gurken und auch das Sauerteigbrot.
Aus Asien kommen ebenfalls viele Speisen mit langer Tradition. Vielleicht hast du schon einmal von Miso, Sojasauce und Kombucha Getränken gehört.
Diese Nahrungsmittel werden durch Bakterien bearbeitet.
Hierbei fällt übrigens Säure an.
Deshalb schmecken viele dieser Nahrungsmittel auch leicht sauer. Diese einfache und alte Technik Nahrungsmittel haltbar zu machen, nennt man Fermentation.
Über den sauren Geschmack freut sich die Leber und über den salzigen Geschmack (das erkläre ich dir gleich 😉) freuen sich die Nieren.
Aber wie immer: Es kommt auf das richtige Maß an.
Gesunder Darm: 9 Fakten über Miso
1. Miso
Übersetzt aus dem japanischen bedeutet Miso: „Quelle des Geschmacks“.
Als Würzmittel ist es aus der traditionellen japanischen und auch der 5-Elemente-Küche nicht mehr wegzudenken. Man nimmt sogar an, dass der Vorläufer des heutigen Miso bereits 500 vor Christi in China entwickelt wurde.
2. Was ist Miso?
Miso ist eine milchsauer vergorene Paste aus Sojabohnen. Sojabohnen sind schwer verdaulich und es ist für den Körper, vor allen Dingen, für eine geschwächte Mitte, nicht einfach, die guten Inhaltsstoffe entsprechend aufzuschlüsseln und zu verwerten.
Im Miso sind sämtliche wertvollen Inhaltsstoffe vollständig aufgeschlossen und verfügbar.
Das ist das Ergebnis des Herstellungsprozesses.
Die gekochten Sojabohnen werden mit Gerste oder Reis sowie mit Salz vermischt, und mit einer Schimmelkultur versetzt. Diese Schimmelkultur heißt Koji. Auf diese Weise geimpft lagern die Sojabohnen über ca. 1-3 Jahre in Zedernholz-Fässern. Diesen Vorgang nennt man Fermentation. Eine Fermentation ist ein bestimmter enzymatischer Prozess durch Bakterien, der dazu führt, dass aus den ehemaligen Sojabohnen eine würzige Paste wird, die mit Enzymen angereicht ist.
Es gibt verschiedene Sorten, die sich hauptsächlich im Geschmack unterscheiden.
Shiro Miso zum Beispiel ist sehr hell und ganz mild im Geschmack. Genmai Miso ist dunkel und würzig. Hier entscheidet alleine dein Geschmack.
3. Warum ist Miso so wertvoll?
Miso enthält alle essentiellen Aminosäuren, Linolsäure, Lezithin, Kalzium, Eisen, Phosphor, Kalium, Natrium und viele B-Vitamine.
Miso ist reich an Enzymen und vor allen Dingen enthält es viele nützliche Bakterien.
Dadurch pflegst du deine Darmflora. Das unterstützt deine Verdauung und hält die Darmschleimhaut gesund.
Die heilende Wirkung von Miso ist schon lange bekannt. Der Legende nach heißt es, dass im alten japanischen Kaiserreich Miso eingesetzt wurde, um geistig arbeitende Menschen zu unterstützen. Das war nicht ganz uneigennützig, denn sie sollten auf diese Weise dem Wohle der Gemeinschaft besser dienen können.
4. Warum ist Miso fester Bestandteil der 5-Elemente-Küche?
In der 5-Elemente-Ernährung wird jedem der 5 Geschmäcker eine energetische Wirkrichtung zugeordnet. Wenn du schon einmal in eine Chili-Schote gebissen hast, dann erinnerst du dich mit Sicherheit daran, wie dir die Hitze in den Kopf gestiegen ist, und wie du gefühlt aus jeder Pore deines Körpers geschwitzt hast. Genau diese Wirkrichtung hat der scharfe Geschmack. Er dehnt sich aus, wirkt zerstreuend und nach oben gerichtet.
So schützt der scharfe Geschmack beispielsweise vor Erkältungen. Eingedrungene Kälte setzt er so gewissermaßen umgehend wieder vor die Tür. Hier findest du mehr über das Thema Erkältungen...
Die alten Chinesen sagen: „Salzig reist in die Nieren“. Der salzige Geschmack ist erweichend und hat damit mild auflösende Eigenschaften.
Und Miso ist salzig!
Mit seinem salzigen Geschmack unterstützt Miso so das Wasser-Element und damit die Nieren.
Kleine Mengen des salzigen Geschmacks, z.B. Sojasoße wie Shoyu, Tamari oder Miso nähren die Nieren und beugen Erschöpfung vor.
- Eine kleine Menge des salzigen Geschmacks fördert die Beruhigung des Geistes.
- Salzig kühle Nahrungsmittel, wie z.B. einige Fischsorten befeuchten das Yin der Niere.
- Kleine Mengen des salzigen Geschmacks leiten sanft Schlacken aus.
Leider ist in unseren industriell erzeugten Lebensmitteln sehr viel Kochsalz enthalten. Bitte mach dir bewusst, dass du auf diese Weise schnell und unbemerkt zu viel Salz konsumierst.
Eine gute Alternative ist es, selbst zu kochen und mit einer Prise Salz und etwas Miso oder Sojasauce zu würzen.
5. Kannst du auch zu viel Miso essen?
Die alten Chinesen sagen:
Wenn jemand zu viel Salz isst, wird der Puls träge und die Haut verliert ihre Vitalität.
Salz trocknet das Blut aus, erschöpft es und leitet es ab. Bei zu hohem Salzkonsum werden die Knochen weich, Muskeln und Fleisch vertrocknen, und der Herzgeist wird geschwächt
Es kommt eigentlich immer auf das richtige Maß an.
Miso ist sehr salzig!
1 EL auf einen großen Suppentopf sollten vollkommen genügen. Bitte taste dich da vorsichtig ran. Besonders, wenn du einen sensiblen Bauch hast.
Ich persönlich esse Miso nicht jeden Tag.
Aber ich möchte nicht auf Miso verzichten.
Deshalb behandele ich Miso wie einen kleinen kostbaren Schatz.
Und diesen Status hat Miso definitiv verdient.
6. Worauf solltest du beim Kauf von Miso achten?
Sojaprodukte werden oftmals aus gentechnisch veränderten Sojabohnen hergestellt. Um das auszuschließen solltest du auf Produkte in Bio-Qualität zurückgreifen.
Es lohnt sich auch immer, einen prüfenden Blick auf das Etikett zu werfen.
Da lange Fermentationszeiten oft aufgrund der Wirtschaftlichkeit mit einigen Kniffs und Tricks und unerwünschten Zutaten umgangen werden, macht es auch aus dieser Perspektive Sinn, das Etikett genau zu studieren. Auch hier habe ich bei Bio-Produkten ein besseres Gefühl.
7. Wie lagerst du Miso?
Du kannst Miso im Kühlschrank lagern. Durch den Fermentationsprozess ist es lange haltbar. Ich lagere Miso zwischen 9 Monaten und einem Jahr. Ich beschrifte die Verpackung beim Öffnen und ich achte darauf, dass ich nur saubere Löffel verwende.
8. Worauf solltest du beim Kochen achten?
Ganz wichtig ist es, Miso nicht in kochende Flüssigkeiten einzurühren. Kochen zerstört einen Großteil der wertvollen Enzyme. Da sich Miso nicht gut auflöst, verrühre ich es mit etwas warmem Wasser, und gebe es dann anschließend in die Suppe.
9. Immer nur Suppe? Wie du Miso auch verwenden kannst.
Da sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Dein gestresster Darm freut sich, egal ob du Miso zum Würzen deiner Suppe, deiner Saucen oder auch fürs Gemüse verwendest.
Hast du schon einmal Miso ausprobiert?
Hast du noch eine Frage?
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