Das Wechselspiel zwischen Yin und Yang und damit das Spiel um das gesundheitliche Gleichgewicht ist wie ein Tanz.
Mal führt der Eine, mal der Andere, aber immer sollten sich die beiden Tanzpartner in der Mitte wieder einpendeln und eins werden.
Das ist der Tanz des Lebens.
Das gilt auch für die Phase der Wechseljahre. Es ist schade, dass es uns in unserer Kultur sehr schwer gemacht wird, diesem Prozess etwas Gutes abzugewinnen.
Während es in der TCM so schön heißt, dass mit dem Moment, wo das himmlische Wasser nicht mehr fließt, die Frau in eine neue Kraft kommt, da sie von nun an nicht mehr einen Teil ihrer Kraft für den Fortbestand der Menschheit zur Verfügung stellen muss, verbinden wir im Westen diesen Prozess mit dem Alter und dadurch mit zunehmender Schwäche.
Die alten Chinesen sprechen von der Geburt des neuen Selbst, bei uns heißt es, jetzt bekommst du Falten, graue Haare und nicht mehr lange, dann bist du nicht mehr leistungsfähig und alt.
Welche Sichtweise gefällt dir besser?
Leidest du unter Beschwerden?
Stark oder nur gelegentlich?
Wusstest du, dass ungefähr ein Drittel der Frauen gar keine Beschwerden haben? Das nächste Drittel hat nur gelegentlich Beschwerden und ein Drittel hat dauerhaft Beschwerden.
Was macht den Unterschied?
Neben den Unterschieden bei der individuellen gesundheitlichen Ausgangslage gibt es drei weitere Faktoren die einen großen Einfluss haben.
3 Denkanstöße – Mögliche Ursachen für die Entstehung von Beschwerden während der Wechseljahre!
Wie war das bei deiner Mutter? Natürlich spielen erbliche Faktoren eine Rolle.
Wie ist deine persönliche Einstellung? Wehrst du dich? Kannst du den Wechsel annehmen?
Wie steht es mit deinem persönlichen Umfeld? Fühlst du dich mit dem Thema angenommen und akzeptiert? Oder hast du das Gefühl, dass da kein Raum ist für diese Veränderung?
Andrea A. Kaffka schreibt in ihrem Buch „Wechseljahre Wandlungsjahre“***, dass japanische und chinesische Frauen deutlich weniger oder gar nicht unter Hitzewallungen leiden. Wenn diese Frauen umziehen und in Europa oder Amerika leben und sich den Lebens- und Ernährungsverhältnissen vor Ort angepasst haben, dann reagieren sie wie die westlichen Frauen auf den Wechsel.
Lass uns mal einen Blick auf das Thema aus Sicht der TCM werfen.
Während der Prämenopause, also der Zeit vor Ausbleiben der Periode, produzieren die Eierstöcke weniger Hormone. Dadurch verlieren die Eier die Fähigkeit heranzureifen und so nimmt die Gebärfähigkeit langsam ab. In dieser Phase steigt der Östrogenspiegel.
Das erste kleine Tänzchen aus Sicht der TCM.
Durch die Abnahme der Hormone nimmt unser Yang ab. Durch das Ansteigen des Östrogenspiegels nimmt unser Yin zu.
Im nächsten Stepp, der Menopause steigt der Testosteron-Spiegel und Östrogen nimmt wieder ab. Übersetzt bedeutet das, das Yang nimmt zu und das Yin wieder ab.
Das Tanzpaar wechselt die Führung.
Je nachdem, wer gerade und vor allen Dingen wie stark er die Führung übernimmt, stellen sich unterschiedliche Beschwerden ein.
Hier im Vergleich:
Yin-Überschuss
- Zyklusstörungen
- Gewichtszunahme
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Depressive Verstimmungen
- Ängste
- Bruststörungen
- Zyklusstörungen
- Myome
Yang-Überschuss
- Hitzewallungen
- Bluthochdruck
- Nervosität und Reizbarkeit
- Schweißausbrüche
- Wutanfälle
- Ungeduld
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Scheidentrockenheit
- Haut und Haare werden trockener
Dieser Wechsel zwischen Yin und Yang, der kleine Tanz, den die beiden ständig vollführen ist der Rhythmus, der das Leben jeder Frau prägt.
Ob du unter Beschwerden leidest hängt zum großen Teil davon ab, wie du in diesen Tanz hineingegangen bist.
Übernimmt schon seit Jahren einer der beiden Partner die Führung? Bist du seit langer Zeit straight yang unterwegs? Tanzt auf jeder „Party“ und lebst auf der energetischen Überholspur?
Dazu ein kleiner Einblick in eine Statistik:
Das Müttergenesungswerk (pdf) geht von 2 Millionen kurbedürftigen Müttern aus, von denen sich 130.000 beraten lassen. Im Berichtsjahr 2016/2017 haben 49.000 Mütter und 72.000 Kinder eine Kur in Anspruch genommen.
Ich gehöre im Grunde zu einer aussterbenden Rasse 😉.
Ich bin 20 Jahre lang bis auf 450-EUR-Jobs zuhause geblieben. Bei meinen Kindern.
Und glaub mir, das war trotzdem eine anstrengende und Kraft kostende Zeit. Nicht nur während er Pubertät ;) (Für mich war es jedes Quäntchen Kraft auch wert... ich würde niemals tauschen wollen ;)).
Mutter-sein ist ein Full-Time-Job.
Deshalb ist es mir immer wieder ein Rätsel, wie junge Frauen heute beides vereinen können. Job und Kindererziehung. Das kostet Kraft. Zumal der eigene Anspruch immens hoch ist. Jede Mutter möchte absolut perfekt sein.
Dem Ideal einer Mutter zu 100 % entsprechen. Das ist ein Leben auf der Yang-Überholspur.
Auch wenn du keine Kinder groß gezogen hast, dann wirst du ganz in der Art wie Frauen nun mal meistens ticken ;), immer einen hohen Anspruch an dich gehabt haben, dich oftmals in den Dienst deiner Lieben gestellt haben und deine eigenen Bedürfnisse kamen erst an zweiter Stelle.
Aus meiner Sicht ist es wichtig bewusst hin zu schauen und das wahr zu nehmen.
Das ist mindestens so wichtig, wie die Ernährung anzupassen.
Warum?
In den Wechseljahren wird klar, dass Energie und Kraft endlich sind.
Du solltest einmal innehalten und genau abwägen, ob du die verbleibende Energie dafür verwenden möchtest, unbefriedigende Zustände zu ertragen und faule Kompromisse einzugehen!?
Oder - jetzt wieder positiv ausgedrückt - wie du dich in Zukunft um dich kümmern möchtest, welche Bedürfnisse du noch nicht gelebt hast und welche Wünsche noch offen sind.
Aber lass uns wieder praktisch werden.
25 Nahrungsmittel für den Yang-Aufbau
- Haferflocken
- Hirse
- Polenta
- Quinoa
- Süßreis
- Fenchel
- Frühlingszwiebeln
- Kürbis
- Möhren
- Lauch
- Pastinaken
- Süßkartoffeln
- Kohl
- Wirsing
- Zwiebeln
- Schwarze Bohnen
- Huhn
- Rind
- Wild
- Lachs
- Anistee
- Fencheltee
- Hühnerbrühe
- Rinderkraftbrühe
- Heißes Wasser
37 Nahrungsmittel für den Yin-Aufbau
- Dinkel
- Gerste
- Hirse
- Rundkornreis
- Weizen
- Auberginen
- Champignons
- Chinakohl
- Grüne Bohnen
- Kartoffeln
- Spargel
- Spinat
- Tomaten
- Zucchini
- Schwarze Bohnen
- Sojabohnen
- Miso
- Sojasauce
- Tempeh
- Tofu
- In kleinen Mengen:
- Frischkäse
- Joghurt
- Milch
- Sahne
- Schafskäse
- Schwarzer Sesam
- Sonnenblumenkerne
- Leinöl
- Olivenöl
- Sesamöl
- Apfel
- Banane
- Beeren
- Ente
- Schwein
- Wasser
In dich hineinspüren und erforschen, was du möchtest, was bislang dein Weg war und wo du hin möchtest....das musst du allein.
.... aber ein paar Anregungen im Hinblick auf deinen Lebensstil und deine Ernährung gebe ich dir gerne mit auf den Weg!
- Sorge für ausreichend Schlaf und Ruhephasen im deinem Alltag
- Reduziere den Kaffee- und Alkoholkonsum auf ein Minimum
- Höre auf zu rauchen
- Bewege dich regelmäßig
- Geh an die frische Luft so oft es geht
- Nimm mindestens zwei warme Mahlzeiten täglich zu dir
- Iss regelmäßig
- Nimm dir Zeit zum Essen und genieße es
- Iss nur so viel bis du satt bist
- Trinke nicht zum Essen
- Iss täglich eine Portion grünes Gemüse
- Koche dir oft Suppen und Eintöpfe
- Genieße zwischendurch mal eine Portion Birnen- oder Apfelkompott
- Vermeide scharfe Gewürze und Lebensmittel
- Vermeide erwärmende Getränke wie Yogi- oder Chai-Tee
Hilfe aus der Teekanne bei Wechseljahresbeschwerden. Mit TCM- und Kräuterexpertin Verena Süßmilch über Hitzewallungen, Herzklopfen und Schlafstörungen.
Verena findest du hier...
Meine letzte Idee für dich:
Stärke deine Mitte!
Es ist (mal wieder) an der Zeit auf deine Erde zu achten. Sie gut zu versorgen (schau mal hier....) aber auch ihre Kraft zu aktivieren, damit du dich gut um dich kümmern kannst.
Was ist dein erster Gedanke zum Thema Wechseljahre?
Kannst du das Wort laut aussprechen oder kehrst du das Thema lieber unter den Tisch?
In welchen Momenten wird dir heiß?
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Steffi (Freitag, 17 Januar 2020 10:33)
Hallo liebe Anja! Gerade hat mich eine Bekannte zum Thema „Wechseljahre“ angesprochen ... und da viel mir ein: Du hast ja dazu geschrieben � Finde den Artikel toll und leite ihn gleich sehr gerne weiter! Vielleicht bekommst du ja dann noch einen Kommentar dazu.
Für mich ist dasThema irgendwie noch weit weg, aber trotzdem konnte ich beim Lesen gut mitfühlen��... die weibliche Energie ist ein Wunder der Schöpfung. Lass uns den „Tanz des Lebens“ bewusst und in Liebe zu führen �
Anja (Freitag, 17 Januar 2020 13:17)
Hallo liebe Steffi, das hast du schön geschrieben und ich finde auch in jüngeren Jahren lohnt es sich, sich dieses Tanzes bewusst zu sein. Vielen Dank fürs Weiterleiten und Teilen. Ich freue mich. Liebe Grüße.